Mein Tag im Kloster
Warst du schon mal in einem Kloster? Also, nicht nur im Klostergarten, im Kreuzgang oder in der Kapelle, sondern in dem Bereich in dem die Ordensleute leben? Mir war diese Welt lange vollkommen fremd, weil ich keinerlei Berührungspunkte hatte. Doch dann bekam ich den Auftrag für SPIESSER eine Reportage in einem hessischen Kloster zu fotografieren. Üblicherweise bin ich bei solchen Aufträgen zeitgleich mit den Schreibenden vor Ort. Diesmal hatte die Autorin, aber für mehrere Tage bei den Schwestern gelebt, um sich einen Erfahrungsbericht schreiben zu können und so existierte schon ihr fertiger Text, als ich den Auftrag annahm.
„Wie ich den Feminismus im Kloster fand – Fünf Tage ging ich ins Kloster, um mich mit dem schrecklichen Alltag einer Nonne zu konfrontieren. So dachte ich. Was ich fand, waren aufgeweckte, starke und herzliche Frauen, die der feministischen Ideologie in nichts nachstehen.“ (Auszug aus Leonies Text)
Als ich das las, war mir sofort klar, dass es eine spannende Begegnung werden würde. Die Terminfindung war etwas beschwerlich, weil die Zeit zwischen Auftrag und Redaktionsschluss kurz war und meine Ansprechpartnerin im Kloster ausschließlich über eine Festnetznummer zu erreichen, aber ständig im Haus unterwegs, war. Doch vor Ort war es ein rundherum guter Auftrag. Durch den bereits bestehenden Text war ich sehr genau gebrieft und auf der Suche nach ganz spezifischen Motiven. Dafür wurde ich nach einem herzlichen Empfang durchs Haus geführt. Anschließend habe ich die Schwestern in ihrem Konvent besucht, bei denen auch Leonie gewohnt hatte. In einem geräumigen separaten Bereich des Hauses leben diese fünf Frauen – wie in einer WG – und teilen sich Küche, Bad und Wohnzimmer. Auch minimalistisch eingerichtete Gästezimmer gibt es hier, die wohl rege genutzt werden. Ich habe spannende Gespräche geführt und hatte durch die Begegnung einen sehr besonderen Einblick, der noch lange nachgeklungen hat.
Hier könnt ihr den vollständigen Text lesen