Der coolste Job der Welt
Meine Kinder finden meinen Beruf genauso langweilig, wie ich als Kind die Berufe meiner Eltern. Vermutlich können sie sich das einfach nicht gut vorstellen – erleben und kennen sie mich ja ausschließlich in einer ganz anderen Rolle. Egal wie begeistert ich also von Fototerminen berichte, die Kinder finden es eigentlich immer langweilig. Doch dann kam der Tag als ich beiläufig erwähnte, dass ich für Fotos mal mit Sebastian Rode zu Mittag gegessen habe – dem Kapitän von Eintracht Frankfurt! Und ganz plötzlich hatte ich den aufregendsten und coolsten Job der Welt. Anlässlich seines Wechsels von Kickers Offenbach zu Eintracht Frankfurt im Jahr 2010 erschien in der Rubrik „Ein Mittagessen mit…“ des PRINZ Magazins ein Portrait über Rode. Es war eine sehr sympathische Begegnung mit dem damals noch sehr jungen Spieler. Werde ich jetzt von meinem fußballverrückten Kind vorgestellt heißt es: „Meine Mama ist Fotografin und hat mal Sebastian Rode getroffen.“ Jetzt wisst auch ihr das Allerwichtigste über mich. Hätte ich geahnt wie sehr ich damit heute punkten könnte, hätte ich mir damals natürlich direkt noch Trikots, Bälle oder wenigstens Servietten unterschreiben lassen.
Ich gebe zu, dass ich selbst noch etwas begeisterter von meinem Termin mit Nadine Angerer war. Die Torfrau Weltfußballerin, Europa- und Weltmeisterin spielte damals für den 1. FFC Frankfurt und auch sie habe ich für PRINZ fotografiert. Bei sengender Hitze fuhr ich mit meinem Kollegen Alex zum Trainingsgelände. Wir trafen dort auf eine sehr entspannte Interviewpartnerin – reflektiert und bescheiden. Während des Gesprächs durfte ich sie schon fotografieren und im Anschluss daran, ging es um das eigentliche Motiv. Dafür sollte Nadine aufs Tor schießen, während mein schreibender Kollege ihre sonst übliche Position einnahm und dabei versuchte „den Kasten sauber zu halten“.
Sebastian Rode hat für 2024 sein Karriereende angekündigt, Nadine Angerer ist inzwischen Torwarttrainerin in Portland und der 1. FFC hat mit Eintracht Frankfurt fusioniert, aber den coolsten Job der Welt, den hab ich immer noch.